Inhalt

Tanztherapie als Angewandte Tanzpsychologie im Sinne von nachträglicher Pädagogik  befasst sich

K.Hörmann Tanzpsychologie u Bewegungsgestaltung
Tanzpsychologie und Bewegungsgestaltung
  • sowohl mit TANZpsychologie als Mischung tänzerisch formbarer Bewegungssubstanzen, so dass der der tänzerischen Bewegung innewohnende Gehalt sowohl analysiert als auch choreographisch erzeugt werden kann,

  • als auch mit TanzPSYCHOLOGIE als gezielter und feindosierter Verabreichung solcher auf den Patienten hin ausgerichteten Art seiner eigenen und aus tänzerischen Vorlagen übernommenen und für sich adaptierte Bewegungsgestaltungen (funktionale Verwendung von Tanz).

    Georgisches Buch v. Yolanda Bertolaso, Direktorin des früheren MA-Studiengangs für Tanztherapie an der Universität Tiflis

Wie ein Apotheker, ein Schamane, eine Kräuterhexe oder ein Alchimist, mit denen frühe Heilkundler vor Erfindung der Pharmazie viel gemeinsam haben, es versteht, die Substanzen so gekonnt zu mischen, dass sie die beabsichtigte Heilwirkung haben, so muss eine professionelle Tanztherapeutin die künstlerischen Wirksubstanzen von Bewegung in all ihren Formen kennen. Ihre beabsichtigte Wirkung entfalten sie erst in ihrer genau dosierten kompositorischen Mischung von Grammatik und Semantik, deren effektive Wirkung keineswegs nur vom Was? (Komposition), sondern maßgeblich vom Wie? (Interpretation bzw. Pragmatik als dritte Kategorie der Semiotik als Lehre von den Zeichensystemen) abhängt. Dazu muss der Adressat (Patient, Klient) als das seine eigene Lebensphilosophie repräsentierende Individuum unter tanzspezifischen Kriterien diagnostiziert werden. Um in diesem Metier andere zu unterrichten oder gar therapeutisch zu fördern, bedarf es der wissenschaftlich und künstlerisch fundierten Erfahrung durch Tanzen zum eigenen Selbst.

Es versteht sich von selbst, dass solche Kenntnisse nicht aus Büchern erworben werden können. Lebenslanges Analysieren von auch simpel erscheinenden Bewegungssequenzen im Alltag und in choreographischer Absicht qualifiziert zum hellwachen Blick auf die Art wirkungsvoller Bewegungsgestaltung und auf die geeignetste Interpretation von Ideen, Gefühlen und Stimmungen aktueller wie auch vergangener eigener und  fremder Erlebnisse.

Bertolaso
Yolanda Bertolaso: Wege ebnen zur SelbstakzepTANZ

Patienten sollen auf diese Weise ermutigt werden, anders als bisher zu beobachten und jene ihnen guttuende geordnete Formung von Gefühlsspuren (E-Motionen) wahrzunehmen und zu erzeugen, gemäß Robert Schumann in seinen „Musikalischen Haus- und Lebensregeln“: „Licht senden in die menschlichen Herzen – des Künstlers Beruf.“

Dissertationen zum Herunterladen: Dr. Drewniok, Dr. Bettag, Dr. Stuiber, Dr. Won, Prof. Dr. Mouratidou. Weitere auf Anfrage.